Bericht

Digital und nachhaltig

Der Fortschrittsbericht 2022 der Plattform Industrie 4.0 steht zum download bereit. Das Dokument mit dem Titel „Industrie 4.0 gestalten. Resilient, nachhaltig, wettbewerbsstark“ wurde im Mai diesen Jahres vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz herausgegeben.

Jährlich zeigt der Fortschrittsbericht den aktuelle Arbeitsstand des Leitbildes 2030 auf. Wer sich erstmal grundlegend dazu informieren möchte: Hier geht es zum interaktiven Leitbild 2030 der Plattform Industrie 4.0. Es gibt unter dem Motto „Digitale Ökosysteme global gestalten“ einen guten Überblick, was unter den drei Begriffen Souveränität, Interoperabilität und Nachhaltigkeit hinsichtlich Industrie 4.0 verstanden wird.

Drei große Ziele stehen 2022 im Mittelpunkt und führen in den kommenden Jahren die Themen „digitaler Zwilling“ und „GAIA-X“ fort:

  • Die Grundlagen für einen offenen und souveränen Datenraum für die Industrie werden gelegt.
  • Anwendungsorientierte Lösungen unterstützen die Integration des Mittelstands.
  • Interoperabilität wird gemeinsam im internationalen Zusammenspiel durch einheitliche Rahmenbedingungen erzielt.

Nachhaltigkeit
Ökologische Nachhaltigkeit gewinnt auch im industriellen Umfeld stark an Bedeutung. Mit Industrie 4.0 kann unsere Industrie gleichzeitig wettbewerbsfähig und nachhaltig sein.

Die „Task Force Industrie 4.0 und Nachhaltigkeit“ bringt dafür die Perspektiven aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik zusammen. Die Gruppe tagt bereits seit 2019 und kam letztes Jahr viermal zusammen. Auch die Arbeitsgruppen „Arbeit, Aus- und Weiterbildung“ und „Digitale Geschäftsmodelle“ haben das Thema in ihre fachliche Arbeit integriert. Viele verschiedene Formate, sowohl in Präsenz als auch online, sorgten für große Sichtbarkeit vieler Teilbereich, z.B. zu digitaler Kreislaufwirtschaft oder green skills. Als zentrales Querschnittsthema und Befähiger für klimaneutrale und zirkuläre Produktion widmet sich die Plattform Industrie 4.0 auch in den kommenden Jahren Fragestellungen rund um nachhaltige Industrie.

Souveränität
Fair, selbstbestimmt und unabhängig, diese Grundwerte werden getragen von einer souveränen digitalen Infrastruktur für Europa.

Um Transparenz über das gesamte Wertschöpfungsnetzwerk zu erzielen, braucht es einen souveränen Datenfluss. Damit können z.B. das Lieferkettensorgfaltsgesetz umgesetzt oder eine CO2-neutrale Kreislaufwirtschaft erzielt werden. Dafür entsteht eine Dateninfrastruktur mit Frameworks, Routinen und Standards, die ohne Einschränkungen offen für alle Player ist. Die Plattform Industrie 4.0 organisiert die Industriedomäne im deutschen Gaia-X-Hub. Zudem ist Catena-X zu nennen., ein Leuchtturmprojekt für den durchgängigen Datenaustausch in einer automobilen Wertschöpfungskette.

Interoperabilität
Die Zusammenarbeit aller Akteure bedeutet, dass Unternehmen sich über Branchengrenzen hinweg vernetzen und Geschäftsmodelle optimieren oder neue gestalten.

Dezentral organisierte Ökosysteme kommunizieren dafür nach vorgegebenen Regeln und Standards. Hier ist vor allem die Arbeitsgruppe „Referenzarchitekturen, Standards und Normung“ der Plattform Industrie 4.0 zu nennen. Diese erarbeitet neben branchenübergreifenden Referenzarchitekturen auch die Spezifikationen der Verwaltungsschale (englisch: Asset Administration Shell – AAS). Sie bildet die zentrale Basis für interoperable Schnittstellen zwischen allen an der Wertschöpfungskette beteiligten Playern. Wer sich damit detailliert auseinander setzen möchte, dem liefert unser Bericht „Der digitale Zwilling – Den Überblick behalten, Teil 1“ einen guten Einstieg.

Hier finden Sie alle unsere Berichte