Bericht

Neue CIIT Chefin setzt auf Aufbruchstimmung

In Margarethe Nickel hat das CENTRUM INDUSTRIAL IT (CIIT) in Lemgo eine neue Geschäftsleiterin gefunden. Die gebürtige Hansestädterin hat zuletzt für ein Unternehmen in Bielefeld als Projektmanagerin und Prozessentwicklerin gearbeitet, zuvor war Nickel für eine Beratungsgesellschaft tätig. Nun soll sie auf dem Innovation-Campus Brücken bauen – zwischen hiesigen Wirtschaftsunternehmen und der Wissenschaft.

Das Konstrukt des CIIT als unabhängiges Forschungs- und Entwicklungszentrum, in dem Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung unter einem Dach vereint werden, galt bereits vor etwa 10 Jahren und gilt auch heute noch als Alleinstellungsmerkmal. Mittlerweile sind nach Analyse von Margarethe Nickel aber auch andere Standorte darauf aufmerksam geworden. So beschreibt Nickel ihre Aufgabe für die kommenden fünf Jahre auch so: „Attraktiv bleiben für die bestehenden Partner, attraktiv werden für neue.“

Dabei sei letzteres eine Perspektive. Zwar wird im kommenden Jahr das Fraunhofer-Institut IOSB-INA in den gegenüberliegenden, eigenen Neubau ausziehen… und damit einige Quadratmeter im CIIT freimachen. Diese Plätze sind aber bereits für CIIT Partner reserviert. Dennoch wird auch immer an neuen Netzwerken und Partnerschaften gearbeitet, betont Nickel.

Hier kommt für die studierte Diplom-Wirtschaftsingenieurin auch die momentane Aufbruchsstimmung auf dem Innovation-Campus zum Tragen. „So viele Pläne, so viele Ideen – und sie bleiben nicht bloß Papier, sondern werden umgesetzt. Das ist keine nebulöse Wolke, in der wir leben“, unterstreicht die CIIT-Leiterin. Als mit viel Tamtam die ersten Skizzen für den Innovation-Campus samt Neubauten, Boulevards, Wiese & Co. vorgestellt wurden, schüttelten viele den Kopf über die Dimension der Pläne. „Die da oben auf dem Lüttfeld“, erinnert sich Nickel an die Skepsis. Inzwischen zeigt der Tatendrang an Bunsenstraße und Campusallee (dem ehemaligen Langenbruch), dass tatsächlich etwas passiert.

Für die 35-Jährige ist das CIIT dabei ein Baustein, ein Partner von vielen. Die Zusammenarbeit auf dem Campus beschreibt sie als gut. So übernehme beispielsweise Jana Vennegerts, die neue Marketing- und Kommunikationsverantwortliche des CIIT, auch ein Stück weit die Pressearbeit für andere Mitglieder. Von „tollen Netzwerken und Partnern statt Konkurrenten“, spricht Nickel mit Blick auf den Innovation Campus in Lemgo.

Auch bei der Infrastruktur zeigten sich inzwischen Erfolge, bilanziert die Lemgoerin. Nach dem Umbau der Bunsenstraße stehe die Um- und Neugestaltung von Campus-Allee und Boulevards ebenso wie der Neubau des Innovation-Spin als Herzstück gewissermaßen in den Startlöchern. Und auch die soziale Komponente gedeihe: Wie berichtet, möchte die diakonische Stiftung Eben-Ezer den geplanten neuen Campus-Kindergarten betreiben. Als Mutter dreier Kinder kann Margarethe Nickel nachvollziehen, welch ein Vorteil damit einhergeht, den Nachwuchs gut, arbeitsplatznah und flexibel betreut zu wissen. Bei der Vorstellung des Jahresberichts hatten Udo Zippel und Dr. Bartolt Haase als Vorstände von Eben-Ezer bereits angekündigt, bei der Kita einiges anders machen zu wollen – beispielsweise durch flexiblere Betreuungszeiten oder gemeinsame Mittagessen von Eltern und Kindern.

Auch im CIIT gehört für Nickel der Ausgleich zur Projektarbeit dazu – am Mittwoch, 9. Oktober findet der „Science Slam“ als abendliche Unterhaltung statt. Ansonsten zähle, gemeinsam an etwas zu arbeiten – zum Vorteil aller. Ein Prinzip der offenen Türen, die Bereitschaft, Informationen und Fortschritte zu teilen, damit auch andere davon profitieren. Und das alles unter den Vorzeichen der Digitalisierung der Industrie. „Die gigantische Aufbauarbeit ist getan – nun müssen wir das fortführen“, betont Nickel, die selbst in Lemgo studiert hatte.

Quelle: Lippische Landes-Zeitung vom 19.09.2019 (S.7), Autor: Till Brand

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