Bericht
Digitalisierung ist keine Modeerscheinung
Mitarbeiterbefähigung durch den Einsatz digitaler Assistenzsysteme
Die Digitalisierung hat umfassende Auswirkungen auf Prozesse und Rollen sowohl im privaten als auch im beruflichen Umfeld. Sie hat mittlerweile einen direkten Einfluss auf Arbeitsprozesse. Im Zuge dessen kommen digitale Assistenzsysteme immer mehr zum Einsatz und ermöglichen eine neue Art der Ausgestaltung von Arbeitsprozessen. Häufig kommt dabei die Sorge auf, dass Digitalisierung und Industrie 4.0 die menschliche Arbeitskraft überflüssig machen könne. Dem konnte Alexander Kuhn, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für industrielle Informationstechnik der Technischen Hochschule OWL und Mitgründer des Startups delta3, mit seinem Vortrag beim vergangenen CIIT-Techtalk entgegnen und die Mehrwerte und Chancen aufzeigen, die durch den Einsatz digitaler Assistenz bei der Ausgestaltung menschenzentrierter Prozesse vorhanden sind.
„Wir haben zwar mittlerweile eine Verlagerung von Rollenbildern und Kompetenzfeldern, die sich in den nächsten Jahren auch noch stärker zeigen wird, aber der Mensch wird nicht ersetzt werden können. Wir müssen neugierig und offen dafür sein, neue Technologien als Vorteile zu betrachten“, eröffent Kuhn seinen Vortrag. Dabei tragen der demographische Wandel, neue Arbeitsverhältnisse, eine globalisierte Wissensgesellschaft, neue Produkte und Services und die Fachkräftesicherung ihren Teil bei.
Doch welche Rolle spielt nun der Mensch in Kombination mit der Mensch-Maschinen-Interaktion und wie lassen sich die bestehenden Prozesse grundlegend so ausrichten, dass der Mensch effizient unterstützt wird? Wie kann man den Herausforderungen der gesteigerten Komplexität, Flexibilität und Stabilität begegnen?
Im Fokus der partizipativen Technologie-Entwicklung steht zum einen der Prozesskontext. Mit Hilfe von digitalen Assistenzsystemen sollen Informations- und Wissensprozesse flexibel gestaltet werden. Außerdem spielt die Menschenzentriertheit eine zentrale Rolle. Die Bedürfnisse der NutzerInnen müssen skalierbar sein. Desweiteren müssen Assistenzsysteme in bestehende Infrastrukturen eingebettet werden können und in der Lage sein, mit Subsystemen zu kommunizieren. Und zu guter Letzt muss der Einsatz geringe Investitionskosten bei paralleler Steigerung der Prozess- und Produktstabilität hervorrufen.
Alex Kuhn brachte auch einige Beispiele, die den Einsatz von Assistenzsystemen in verschiedenen Anwendungsfällen zeigen, mit. Eines davon ist die Montage an einem Handarbeitsplatz. Hier wurde die Assistenz durch die Integration von Beamer und Tiefenkamera umgesetzt. Die relevanten Produktionsschritte des Montageprozesses werden mittels eines Kamerasystems verfolgt. Damit kann je nach Fähigkeitslevel des Mitarbeitenden die Assistenz angepasst werden. Außerdem bilden die freie Konfiguration ohne Programmierkenntnisse und die proaktive Steuerung der Arbeit bei Auslastungsspitzen enorme Vorteile.
Wer den Vortrag verpasst hat und weitere Beispiele entdecken möchte, kann ihn sich in voller Länge auf dem CIIT-Youtube Kanal anschauen.
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Die nächste Ausgabe des CIIT-Techtalks findet am 08. April statt. Hier freuen wir uns auf Professor Stefan Witte von der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe, der zum Thema „RailCampus OWL“ referieren wird. Hier kommen Sie zur Anmeldung.