Bericht

Intelligente Software für smarte Druckluft

Mit LOOXR 50% Energiekosten einsparen

Ungefähr 62.000 installierte Druckluftanlagen verbrauchen in Deutschland jährlich ca. 16 Milliarden kWh Strom. Druckluft ist dabei ein teures und sehr energieintensives Medium, bei dem das Einsparpotential bei bis zu 50 % liegt, wenn sie effizient und smart eingesetzt wird. Diese Einsparpotentiale werden häufig auf Grund der fehlenden Transparenz nicht realisiert, was sich zu weiten Teilen darauf zurückführen lässt, dass Druckluft eine analoge Technologie ist und daher traditionell wenig Möglichkeiten zur digitalen Erfassung von Messwerten bietet.

Das Softwareunternehmen LOOXR GmbH setzt genau an diesem Punkt an und hat es sich zum Ziel gemacht, die Druckluftversorgung in Unternehmen aus energetischer Sicht zu optimieren, während 100% Versorgungssicherheit gewährleistet werden kann. Beim ersten digitalen CIIT-Techtalk des Jahres am 18. Februar zeigte Helen Landhäußer, CEO bei LOOXR, wie das funktionieren kann.

Zu den Herausforderungen der Druckluft gehören zum einen die Herstellerabhängigkeit und zum anderen die Intransparenz. „Selten haben wir einen Einblick darin, wie eine Anlage im Feld wirklich läuft, sondern es gibt nur im Vorfeld berechnete Werte“, weist Landhäußer auf die Schwierigkeiten hin. Außerdem besteht eine Investitionsabhängigkeit, da Druckluft vor Ort in der Produktion erzeugt werden muss und somit ein Invest für einen Kompressor, Wartung und Service besteht.

Diesen Herausforderungen ist das Team von LOOXR mit dem Schlüsselbegriff „Transparenz“ begegnet. „Wir haben gemerkt, dass es nur möglich ist, von der analogen zur digitalen Druckluft zu kommen, wenn wir eine Transparenz entlang der gesamten Prozesskette erzeugen können und haben darauf hin, neben unserem intelligenten Leckage-Management, die Druckluft 4.0 Lösung entwickelt. Hier sind Ansätz wie Condition Monitoring, Predictive Maintenance oder pay per use enthalten“, sagt Landhäußer. Bei dem Leckage-Management wird ein besonderer Fokus auf die wirtschaftliche Bewertung sowie den ökologischen Footprint der Leckagen gelegt.

Der ursprüngliche Weg einer Leckageermittlung verlief in der Vergangenheit so: Die Leckage wird per Ultraschall gefunden, es wird eine Markierung angelegt und die Leckage vom Servicemitarbeiter händisch in eine Liste eingetragen, zudem macht er verschiedene Fotos und fügt dann im Anschluss nochmal alles in einer Excel Liste und Präsentation für den Kunden zusammen. „Hier hat LOORX es geschafft, einen mühsamen, analogen Prozess in einen digitalen umzuwandeln. Die Leckage wird weiterhin per Ultraschall detektiert, aber alle weiteren Schritte laufen digitalisiert über eine einzige App“, erklärt Landhäußer. Hiermit konnten im Jahr 2019 Einsparpotentiale von ca. 1 Mio. € und 9,6 Mio. kg CO2 erreicht werden.

Neben dem smarten Leckage Management erhielten die rund 50 TeilnehmerInnen des CIIT-Techtalks außerdem einen tieferen Einblick in das LOOXR Druckluft 4.0-Portal sowie in den Bereich Ersatzteilerkennung via Smartphone.

Wer den Vortrag verpasst hat, kann ihn sich in voller Länge auf dem CIIT-Youtube Kanal anschauen.

Save the Date

Mit dem CIIT-Techtalk geht es im März im Doppelpack weiter. Am 04. März wird Professor Josef Löffl den neuen Studiengang „Digital Management Solutions“ der TH OWL vorstellen. Der Studiengang lässt Beruf und Studium zu einer neuen, dynamischen Einheit verschmelzen, in der die digitale Vermittlung von Wissen und die praxisnahe Anwendung des Erlernten im Unternehmen eng miteinander verzahnt sind. Am 18. März widmet sich der CIIT-Techtalk dem Thema Arbeit 4.0. Der Experte Alex Kuhn zeigt auf, wie die Mitarbeiterbefähigung durch den Einsatz von digitalen Assistenzsystemen gelingen kann.

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