Projekt

EU-Projekt TwinAIR Teil 1

Das Centrum Industrial IT ist Partner des EU-Projekts TwinAIR. Auf Basis der Verwaltungsschale wollen die CIIT-Partner die Luftqualität im Gebäude erforschen und verbessern.

Im European Green Deal hat die Europäische Kommission das Ziel einer schadstofffreien Umwelt ausgerufen. Dieses Null-Schadstoff-Ziel wurde im Mai 2021 mit einem „Zero Pollution Action Plan“ konkretisiert. Hier formuliert die Kommission eine „Zero Pollution Vision“ für 2050: Die Luft-, Wasser- und Bodenverschmutzung soll auf ein Level reduziert werden, welches nicht mehr schädlich für Gesundheit und natürliche Ökosysteme ist.
Beim Thema „Luft“ möchte das TwinAIR-Projekt dabei unterstützen, indem es wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse liefert.

Raumluft des CIIT-Gebäudes im Fokus
Das EU-Projekt „Digital Twins Enabled Indoor Air Quality Management for Healthy Living“ (Digitale Zwillinge ermöglichen das Qualitätsmanagement der Raumluft für gesundes Wohnen) ist am 1. September 2022 mit einem Online-Meeting zum Kennenlernen aller TeilnehmerInnen gestartet. Abgeschlossen wird TwinAIR-Projekt am 31. August 2026.

23 Partner aus 10 europäischen Ländern bringen ihre Expertise zu den Themen Digitalisierung, Physik, Chemie und Gesundheit zusammen, um die Luftqualität in Innenräumen zu verbessern. Koordiniert werden die Mitglieder durch die Universität Patras, Griechenland, finanziert wird die Arbeit durch das Programm Horizon Europe. Das Gesamtziel des Projekts ist die Verbesserung des städtischen Lebens durch eine optimale Luftqualität in Innenräumen. Betrachtet werden dafür die Messung und das Verständnis der chemischen und biologischen Zusammensetzung der Raumluft, die Zusammenhänge mit der menschlichen Gesundheit und dem Wohlbefinden sowie komplexe Wechselbeziehungen mit externen Faktoren.
Als Partner aus Deutschland sind das Institut für industrielle Informationstechnik der TH OWL und das Centrum Industrial IT vertreten.

Überwachung und Optimierung mit dem digitalen Zwilling
Das CIIT-Gebäude dient als Anwendungsfall für die Luftqualität in Büro- und Meetingräumen. Basierend auf der Verwaltungsschale (Asset Administration Shell) der Plattform Industrie 4.0 werden die notwendigen Daten zur Verbesserung der Luftqualität in einem digitalen Zwilling abgebildet, z.B. aktuelle Informationen zu Raumnutzung, Inhaltsstoffe der Luft, Daten der Gebäudetechnik etc. Dafür werden sowohl statische als auch dynamische, also aktuelle prozessabhängige, Daten verfügbar gemacht. Diese dienen sowohl der Überwachung als auch der Optimierung der Luftqualität.

Hintergrund des TwinAIR-Projekts
Die Luftqualität wird in erster Linie im Freien überwacht, häufig zur Einhaltung gesetzlicher Vorgaben. Die Menschen verbringen jedoch den größten Teil ihres Lebens in Innenräumen: z. B. zu Hause, am Arbeitsplatz, in Schulen und in Verkehrsmitteln. Während die Verbesserung der Luftqualität im Freien auch zu einer allgemeinen Verbesserung der Luftqualität in Innenräumen führt, können bestimmte Luftverschmutzungsquellen, die nicht unter die Luftqualitätsnormen fallen, in einigen Innenräumen vorherrschend sein. In der gegenwärtigen Pandemie-Situation ist die Frage einer guten Luftqualität in Innenräumen noch wichtiger geworden und umfasst auch Themen wie die Notwendigkeit einer guten Belüftung von Innenräumen.
Neben der Ermittlung der für die Luftqualität in Innenräumen maßgeblichen Faktoren ist es wichtig, ihre gesundheitlichen Auswirkungen auf die in Innenräumen erreichten Werte zu bewerten, um die Festlegung zweckmäßiger Normen für die Luftqualität in Innenräumen zu erleichtern.