Bericht

Wirtschaft nachhaltig gestalten

Von den 17 globalen Nachhaltigkeitszielen haben wir bereits berichtet. Im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) stehen die Ziele 7 und 8 besonders im Fokus: „bezahlbare und saubere Energie“ und „menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum“.

Der zweite Ressortbericht „Nachhaltigkeit des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie“, publiziert im April 2021, informiert auf 44 Seiten über Rahmenbedingungen, Maßnahmen und eigene Anstrengungen. Im folgenden Bericht finden Sie eine Zusammenfassung.

Politische Rahmenbedingungen schaffen

Für Produkte oder Dienstleistungen sieht sich die öffentliche Hand in der Pflicht, in der Vergabe von Aufträgen eine Vorbildfunktion einzunehmen. Neue Verwaltungsvorschriften sehen daher maximale Energieeffizienz und möglichst klimafreundliche Lösungen vor. Strukturschwache Regionen werden durch das neu aufgestellte gesamtdeutsche Fördersystem unterstützt, um Standortnachteile auszugleichen. Bislang von der Kohleverstromung abhängige Gebiete profitieren hier besonders.

Der Mittelstand wird unterstützt, um Wettbewerbsfähigkeit, Innovationskraft und Beschäftigung zu stärken. Die Fachkräftesicherung für kleine und mittlere Unternehmen spielt dabei eine zentrale Rolle. Um die Nachhaltigkeit von Unternehmen zu beweisen und dadurch Wettbewerbsvorteile zu sichern, wird eine entsprechende Berichterstattung erarbeitet.

Unternehmen unterstützen

Verschiedene Initiativen helfen Industriezweigen, sich international wettbewerbsfähig und klimaneutral aufzustellen. Für die Stahlproduktion, Elektromobilität, Seeverkehr, Luftfahrt, Tourismus und Einzelhandel sind Konzepte entstanden.

Für die produzierenden Unternehmen ist die Kreislaufwirtschaft ein wichtiges Thema. Dabei werden Materialien möglichst wiederverwendet, Abfall und Emissionen sollen minimiert werden. Neue Geschäftsmodelle zwischen Komponentenherstellern, Maschinenbauern und Dienstleistern werden entstehen. Der digitale Zwilling leistet hier beste Dienste als Basis für die notwendige Interoperabilität.

Voraussetzung ist die zuverlässige Versorgung mit Rohstoffen, eine entsprechende Strategie liegt bereits vor. Weitere Themen des BMWi sind Menschrechte im Rahmen internationaler Geschäftsbeziehungen und das Markterschließungsprogramm, mit dem vor allem kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) bei dem Aufbau neuer Märkte geholfen wird.

Digitalisierung für eine nachhaltige Entwicklung

Digitale Plattformen und Marktplätze sind für Geschäftsmodelle deutscher Mittelständler oft noch Zukunftsmusik. Um den Anschluss zu behalten und einen gerechten Wettbewerb in der Digitalwirtschaft zu ermöglichen, hat das BMWi das GWB-Digitalisierungsgesetz erarbeitet, das seit Anfang dieses Jahrs in Kraft ist. Hier sind u.a. strengere Regeln für die großen Plattformen und ein verbesserter Datenzugang für Wettbewerber vorgesehen.

Die zunehmende Vernetzung fordert einerseits Offenheit, andererseits Datenschutz. Dem trägt das europäische Projekt GAIA-X Rechnung. Das Ökosystem für Daten und Infrastruktur fördert neue Geschäftsmodelle und soll die Wertschöpfung in Europa sichern.

Ein Erfolgsmodell ist die Plattform Industrie 4.0, die eine zentrale Rolle bei der Umsetzung einer vernetzten und nachhaltigen Produktion spielt. Zudem sind Beratungsangebote und Förderprogramme aufgelegt, die sich speziell an die Bedürfnisse kleiner und mittlerer Unternehmen wenden. So hilft z.B. der „Leitfaden zur Bestimmung und Handhabung ökologisch-sozialer Herausforderungen für Unternehmen“ bei der Selbst-Einschätzung und Identifizierung wichtiger Handlungsfelder.

Für KMU ergeben sich die gleichen Fragen wir für große Player. Diese kann der Mittelstand meist nicht vollständig aus eigener Kraft beantworten und umsetzen. Daher sind IT-Sicherheit, Quanten-Computing und Mikroelektronik, die regionale Stärkung der KMU sowie die Unterstützung von GründerInnnen und Innovationen im allgemeinen weitere Schwerpunkte, bei denen das BMWi unterstützt.

Saubere Energie bereitstellen

Zuverlässig, bezahlbar, umweltschonend – diese Adjektive beschreiben die Energieversorgung unserer Zukunft. Die CO2-Bepreisung und das Erneuerbare-Energien-Gesetz sind zentrale Bestandteile, um diese Ziele zu erreichen. Der Ressortbericht informiert über den Ausstieg aus der Kohleverstromung und über den Ausbau erneuerbarer Energien.

Interessant für kleine und mittlere Unternehmen ist, dass das BMWi mit der Novelle des Energiewirtschaftsgesetzes die VerbraucherInnen stärkt: Verfügt man über ein intelligentes Messsystem, hat man zukünftig Anspruch auf das Angebot eines dynamischen Stromtarifs, mit dem Energiekosten gesenkt werden können. Zudem können Energieberatungsprogramme des BMWi in Anspruch genommen werden. Musterlösungen für intelligente Energieversorgung und -nutzung sind im Förderprojekt „Schaufenster intelligente Energie“ entstanden.

BMWi geht als gutes Beispiel voran

Im eigenen Haus nimmt man die Verantwortung für Nachhaltigkeit ernst. Mögliche Ansätze werden konsequent verfolgt und umgesetzt, z.B. mit dem Ausbau von Solaranlagen und Elektromobilität oder der Optimierung von Beschaffungsvorgaben.

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