Bericht

Smart Services

Unerlässlich für die Industrie: Smart services
Digitalisierung heißt im ersten Schritt viel Aufwand. Zum Beispiel müssen Daten gepflegt und in verschiedenen Systemen zugänglich gemacht werden. Die IT-Infrastruktur steht vor wichtigen Fragen, beispielsweise ob und wie Cloud-Systeme eingebunden werden oder ob die Security-Konzepte ausreichend sind. So viel Arbeit wird niemand aus reinem Interesse an der Technik investieren. Ziel ist es smarte Lösungen zu schaffen. Entweder um die eigenen Prozesse zu optimieren oder um bestehende Geschäftsmodelle zu erweitern bzw. neuen Geschäftsmodelle zu entwickeln.

Vor den smart services (intelligente Dienste) steht auch die Arbeit, die Basis für Industrie 4.0 zu schaffen. Dazu haben wir bereits wichtige Projekte vorgestellt. Das Projekt „Technische Infrastruktur für digitale Zwillinge“ beschäftigt sich mit dem gesamten Lebenszyklus hochdynamischer, sich selbst organisierender Netzwerke. Die zwei Teilprojekte „Digitaler energetischer Zwilling“ und „AssetLife“ haben wir auch schon vorgestellt.

Mit Daten Geld verdienen
Mit smart services kommen wir dem Ziel von Industrie 4.0 näher, nämlich unseren Wohlstand dauerhaft zu erhalten und auch in Zukunft innovativ zu produzieren, um im weltweiten Wettbewerb die Nase vorn zu haben.
Smart services kennen wir aus unserem privaten Umfeld schon etwas länger. So hat sich z.B. in unserer Mobilität einiges geändert. Heute kann ich via App einen E-Scooter leihen oder das nächstgelegene Auto via Car Sharing buchen. Das wird sich weiterentwickeln. Für Berlin gibt es bereits die App, die mir die schnellste, günstigste oder geselligste Route zum Ziel aus Fahrrad, Busfahrplänen und Car-Sharing-Angeboten zusammenstellt. Die intelligente Vernetzung von Daten wird zu dem intelligenten Dienst, der mir meinen Alltag erleichtert und für den ich daher auch Geld ausgebe.

In der produzierenden Industrie ist hier noch Luft nach oben. Um einen ersten Eindruck zu bekommen, was mit heutigen Mitteln umsetzbar ist, empfehlen wir die Publikation „Erfolgreich Smart Services entwickeln“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi). Vorgestellt werden 20 geförderte Projekte, die die neuen Möglichkeiten in ganz verschiedenen Branchen aufzeigen. Ein Blick lohnt sich z.B. in das offene Ökosystem für die Mobilität. Dieses basiert auf offenen Standards und es stehen verschiedene Geräte, Plattformen und Dienstleistungen gleichberechtig nebeneinander. Der Markplatz für datenschutzfreundliche Assistenzsysteme wurde u.a. mit Smart-Home-Produkten des Projektpartners Bosch entwickelt und mit Connected-Car-Lösungen und Mobilitätsplattformen vernetzt. Sicher auch eine Lösung, die für die intelligente Automatisierungstechnik beachtenswert ist.

Interessant ist auch das Werkzeug zum Prüfen der Interoperabilität und IT-Sicherheit von Kommunikationsprotokollen für das IIoT (Industrial Internet of Things). Getestet für den Automotive-Bereich ist hier ein smart service entwickelt worden, der in vielen Bereichen der industriellen Produktion von Vorteil sein kann. Mit speziellen Testsuiten wird automatisiert überprüft, ob verschiedene Kommunikationsprotokolle den Spezifikationen folgen und ob diese interoperabel miteinander agieren können. Zudem können sie Schwachstellen in den Implementierungen der Protokolle finden, um die Security der Infrastruktur zu verbessern.

Smart services, wie anfangen?
Der Anfang muss nicht schwer sein, erfordert allerdings ein klares Bekenntnis, smart services für sich prüfen zu wollen. Dann kommt es auf die Methodik an. Jörg Olsen hat in unserem CIIT-Techtalk dafür das Business Model Canvas vorgestellt. Um den Mehrwert zu bieten, für den der Kunde in Zukunft auch Geld bezahlen möchte, sind hier mehrere Schritte zu gehen. Immer steht der Kunde im Zentrum der Überlegungen. Jörg Olsen: „Welche Probleme hat er? Welche Ziele möchte er erreichen? Wie können wir ihm dabei helfen und einen Mehrwert schaffen? Dies sind wichtige Fragen, die mit Hilfe des Modells beantwortet werden können.“
Wer den Vortrag verpasst hat, kann sich hier informieren oder sich ihn nochmal in voller Länge auf YouTube anschauen.

Thementage der virtuellen Innovationsschau „Industrial Pioneers OWL“
Während der Thementage zum digitalen Zwilling am 21. April 2021 und zum Industrial APP Marketplace am 26. April 2021 zeigen wir Ihnen anhand aktueller Projekte, wie smarte services aussehen können. Schauen Sie rein und starten Sie mit neuen Ideen, wie Sie Geschäftsmodelle ergänzen oder neue Geschäftsfelder erschließen können. Ob Hersteller oder Anwender, erfahren Sie was heute schon möglich ist. Hier können Sie sich anmelden.

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