Bericht
Maschinensicherheit
Neue Technologien in der Maschinensicherheit
Der CIIT-Techtalk im Juni fokussierte sich auf die Beherrschung der Maschinensicherheit als Enabler für neue Technologien. Um in die wirtschaftliche Anwendung zur gelangen, stellt die Maschinensicherheit mit den zugehörigen Verordnungen, Normen und Regularien allerdings für viele neue Technologien eine Herausforderung dar. Aus diesem Grund beschäftigt sich das anwendungsnahe Forschungsinstitut Fraunhofer IOSB-INA mit Fragen bezüglich der Zulassung und bewertet die Relevanz von Regularien und ihre Veränderungen für neue Entwicklungen und Produkte. Doch wie werden neue Technologien für die Bewertung der Maschinensicherheit eingesetzt, um diese zu vereinfachen?
Die Vereinfachung ist dringend notwendig, um die wandelbare und flexible Produktion oder die dynamische Matrixproduktion zu ermöglichen. Dazu werden nicht nur eine automatisierte Analyse und Bewertung von Gefährdungen notwendig, sondern auch dynamische Lösungen in der Umsetzung der funktionalen Sicherheit.
Zu Beginn ging der Referent P. Kleen auf Grundlagen ein, z.B. den Unterschied von Maschinensicherheit, funktionaler Sicherheit und Cyber Security. Praxisnah stellte er anschließend das Vorgehen bezüglich der Maschinensicherheit in fünf Phasen vor. Diese sind durch die steigende Vernetzung von Maschinen und Anlagen allerdings zunehmend herausfordernd. Vor allem praxisnahe Themen standen im Vordergrund des Vortrags, z.B. ob fahrerlose Transportwerkzeuge mit einem Cobot als eine oder zwei Maschinen zu bewerten sind. Vorgestellt wurde zudem, welche neuen Technologien das Fraunhofer IOSB-INA derzeit in die sichere Anwendung bringt.
Mit dem Blick in die Zukunft, was beim Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) in einer Maschine in Hinblick auf EU-Verordnungen zu beachten ist, schloss der Vortrag und bot damit einen guten Einstieg in die anschließende Diskussion.
Hier gelangen Sie zur Aufzeichnung der Veranstaltung auf unserem Youtube-Kanal.
Über Philip Kleen
Philip Kleen absolvierte, nach seiner Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik, das Studium in Elektrotechnik und mechatronische Systeme an der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe. Seit 2015 ist er als technisch-wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Forschungsgruppe Kommunikationssysteme und IIoT am Fraunhofer IOSB-INA tätig. Seine Forschungsinteressen bilden die Infrastruktur industrieller Kommunikation, sowie die Maschinensicherheit (Gefährdungsanalysen, Funktionale Sicherheit) im Bereich der intelligenten Automatisierung ab. Im Fokus stehen wandlungsfähige, dynamische und modulare Produktionen und die damit einhergehende Bewertung der Sicherheit.
Als Projektleiter war er für das bereits abgeschlossene it’s OWL Forschungsprojekt AutoS² zuständig, welches sich mit der automatisierten Bewertung von Safety und Security Eigenschaften von intelligenten technischen Systemen beschäftigte. Das Projekt entstand aus dem Arbeitskreis „Smart Safety und Cyber Security“ des Science-to-Business Centers „Centrum Industrial IT“ in Lemgo, den er mitgegründet hat. Derzeit ist er für das MONOCAB tätig und klärt dort Fragen der Zulassung und erstellt Sicherheitskonzepte für das autonome kreiselstabilisierte Einschienenfahrzeug (Schienenfahrzeug besonderer Bauart). Weiter ist er mit dem Gruppen OPC UA Safety vernetzt, war bei der Erstellung der KI-Normungsroadmap dabei, bringt sich im ZVEI ein und wird zukünftig die Arbeitsgruppe Safey for Omlox bei der PNO leiten.