Bericht

Die Interaktion zwischen den I4.0-Komponenten von Produktinstanzen und Fertigungsressourcen wird durch die Bidding-App realisiert, die das Bieterverfahren implementiert. Sie stellt zwei IT-Dienste zur Verfügung, die über die Verwaltungsschale (VWS) als Operationen in der Bidding-App ausgelöst werden können.

Das Auslösen eines der Dienste versetzt die I4.0-Komponente entweder in die Rolle eines Dienstanbieters oder eines Dienstanforderers, wobei physische Dienste wie Montieren, Lagern, etc. berücksichtigt werden. Das Ausschreibungsverfahren VDI/VDE 2193 definiert, wie Dienstanforderer und -anbieter interagieren, die Struktur der Nachrichten, die ausgetauscht werden, und das Protokoll, das während der Interaktion befolgt wird.

Die Bidding-App fungiert als Vermittler von physikalischen Diensten unter der Berücksichtigung des Protokolls des Ausschreibungsverfahrens. Wird die Bidding-App von einer I4.0-Komponente genutzt finden mehrere Interaktionen zwischen verschiedenen Komponenten statt (siehe Bild):
– Interaktion zwischen I4.0-Komponenten (horizontale Kommunikation)
– Interaktion zwischen I4.0-Komponente und Bidding-App (vertikale Kommunikation)

Interaktion zwischen I4.0-Komponenten
Bei der Interaktion zwischen I4.0-Komponenten (Dienstanforderer und Dienstanbieter) werden die physikalischen Dienste vom Dienstanforderer ausgeschrieben oder vom Dienstanbieter angeboten. Die Dienste sind mit Eigenschaften in einem Teilmodell der VWS von den I4.0 Komponenten beschrieben. Nach dem Operationsaufruf der Bidding-App werden die Dienste mit der Bidding-App ausgetauscht.

Interaktion zwischen I4.0-Komponente und Bidding-App
Wird die Bidding-App von einer I4.0-Komponente aufgerufen stehen diese beide in einer Server-Client Beziehung zueinander. Die Bidding-App nutz die VWS der I4.0-Komponente um Informationen in Form von Teilmodellen zu erhalten. Diese sind notwendig um (i) den Messenger der Bidding-App zu konfigurieren, (ii) das Interaktionselement, welches einen physikalischen Dienst beschreibt in die Nachrichtenstruktur des Ausschreibungsverfahrens zu integrieren und (iii) den Nachrichtenkopf mit Informationen des Absenders bzw. des Empfängers der Nachricht zu füllen. Die Nachrichten werden dann über das MQTT-Protokoll versendet.

Die Bidding-App ermöglicht die Nutzung des Ausschreibungsverfahrens in einer I4.0-Infrastruktur ohne, dass die einzelnen I4.0-Komponentnen das Ausschreibungsverfahren implementiert haben müssen. Das ist besonders vom Vorteil, wenn in der Infrastruktur verschiedene Ausprägungsformen der VWS auftreten, seien es reaktive oder proaktive VWS.