Bericht

Eine neue Welt der Geschäftsmodelle

Equipment-as-a-Service mit dem Startup “Synctive”

Zur Verwirklichung einer innovativen Geschäftsidee werden Jahr für Jahr neue Startups gegründet. Nach einer Analyse der Handelsregistereinträge waren das 2857 Startups im vergangenen Jahr 2020 in Deutschland. Im internationalen Vergleich liegt Deutschland damit allerdings noch immer zurück. Neben der großen Idee wird gerade zu Beginn einer Unternehmensgründung meist finanzielle, aber vor allem auch organisatorische Hilfe benötigt.

Beim vergangenen digitalen CIIT-Techtalk am 10. Dezember zeigte Janina Ostendorf, Partnership Managerin im Team Education, wie die Founders Foundation in Bielefeld die nächste Generation erfolgreicher Gründer:innen ausbildet und im Herzen des deutschen Mittelstands ein nachhaltiges B2B Startup Ökosystem aufbaut.

„Wir möchten Gründer:innen ausbilden, die die digitale Zukunft gestalten“, eröffnet Janina Ostendorf ihren Vortrag. Dabei werden diese basierend auf dem methodisch fundierten Founders Foundation Education Model ausgebildet. Und zwar je nach Reifegrad der Startups. „Unser Ausbildungsprogramm besteht aus mehreren Stufen. So wie auch der Prozess beim Gründen eines Startups aus mehreren Stufen und Ups und Downs besteht“, so Ostendorf.  Die großen Meilensteine definiert die Founders Foundation dabei als erstens, die Gründung eines komplementären Gründerteams, zweitens der Problem-Solution Fit und drittens der Produkt-Market-Fit.
Entsprechend dieser Phasen wurden die drei Ausbildungsprogramme „Startup School“, „Founders Lab“ und „Accelerator“ entwickelt. Sie decken somit den gesamten Startup Lifecycle systematisch ab. Mit Erfolg: 80% der Founders Foundation Startups haben es geschafft, auf den Markt zu kommen und bereits über 300 neue Jobs geschaffen.

Ein Erfolgsbeispiel hat Janina Ostendorf gleich mitgebracht: Albert Gorlick und sein Team haben im Jahr 2021 das Unternehmen „Synctive“ gegründet und sind damals bei der Founders Foundation im Programm „Founders Lab“ eingestiegen. Synctive ist ein IoT-Start-up mit dem Fokus auf Transformation von Geschäftsmodellen. Ihr Ziel ist es, das Geschäftsmodell „Equipment as a service“ (EaaS) im Maschinenbau zu etablieren. Dafür haben sie ein smartes Abrechnungs- und Managementsystem entwickelt.

EaaS – was steckt dahinter?

Bei dem EaaS-Modell geht es nicht mehr um den Besitz eines Produktes oder einer Maschine, sondern um dessen Nutzung. Das klassische Geschäfsmodell besteht daraus, dass ein Kunde beispielsweise eine Maschine kauft, sich um die Finanzierung kümmert und auch eventuelle Services oder Wartung selber durchführt. Die Komplexität liegt also beim Kunden. Beim EaaS-Geschäftsmodell hingegen liefert der Anbieter seinem Kunden ein Servicebündel und der Kunde zahlt zum Beispiel nur nach Output. Der Besitz, der Service und die Komplexität bleiben beim Anbieter. „Produkte werden so also nicht mehr mit einer einmaligen Transaktion verkauft, sondern als Service vertrieben, sodass der Anbieter wiederkehrende Einnahmen hat. Der Kunde hingegen kann sich auf das konzentrieren, was er am besten kann und zwar die Herstellung seiner eigenen Produkte“, erklärt Albert Gorlick, CEO und Co-Founder von Synctive. Es kommt also zu einer tieferen Integration zwischen Maschinenbauer und Maschinennutzer, die zu einer Win-Win Situation führt.

Was macht Synctive?

In der neuen Welt der wiederkehrenden Einnahmen und der Maschinen-Abos werden neue Management-Systeme erforderlich. Das Problem für Maschinenbauer bei der Einführung von Equipment-as-a-Service liegt in der hohen Komplexität. Es werden zu viele Tools benötigt, um das Geschäftsmodell operativ zu verwalten. Für dieses Problem hat Synctive ein System entwickelt, welches den Kernprozess in drei Schritten zusammenfasst:

  1. Connect: Die Maschine wird an das Managementsystem angebunden und ein Preismodell wird definiert.
  2. Monitor: Die Maschinennutzung wird überwacht und es kann proaktiv auf Kundenbedürfnisse eingegangen werden.
  3. Invoice: Leistungen, die der Kunde bezogen hat, werden abgrechnet.

„Unser System beinhaltet alle wichtigen Prozessschritte in einem Tool. Es ermöglicht somit die wirtschaftliche und einfache Einführung datengetriebener Geschäftsmodelle wie EaaS“, sagt Gorlick.

Mehr erfahren

Wer den Vortrag verpasst hat, kann ihn sich in voller Länge auf dem CIIT-Youtube Kanal anschauen. Wer außerdem Interesse hat, die Ergebnisse von 10 Wochen Startup School zu sehen, kann am 17.12.2021 von 17:00 bis 19:30 Uhr beim kommenden Final Pitch Day zuschauen: https://bit.ly/3EQmwnq Mehr über die Startup School erfahren Sie zudem unter https://foundersfoundation.de/entrepreneurial-talents/startup-school/

Die beiden Referenten Janina Ostendorf und Albert Gorlick freuen sich jederzeit auch auf Ihre Kontaktaufnahmen per Mail: janina@foundersfoundation.de & albert.gorlick@synctive.de

Ein weiteres Termin Highlight im kommenden Jahr ist die Konferenz „Hinterland of Things“ am 01. Juni 2022. Hier erfahren Sie mehr zu dem Mega-Event der Start Up Szene: https://conference.hinterlandofthings.com

Save the Date

Mit dem CIIT-Techtalk geht es im Februar 2022 weiter. Helen Landhäußer, COE der Firma LOOXR,  wird im gewohnten digitalen CIIT-Techtalk-Format am 18. Februar von 12:30 bis 13:30 Uhr das Thema „Pay per use mit LOOXR“, einer intelligenten Software für smarte Druckluft, präsentieren.

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