Bericht

Digitale Revolution des Güterverkehrs

In Deutschland gibt es aktuell rund 80.000 Güterwagen auf den Schienen. Und hinter jedem Wagen, der auf die Strecke geht, steckt körperlich sehr anstrengende Arbeit. Denn für jeden Ankoppelungsvorgang muss ein Arbeiter die 22kg schwere Schraubkupplung einhängen und sicher verschrauben. Zudem muss die pneumatische Verbindung der Bremsleitung manuell hergestellt werden. Nun soll ein neues Zeitalter für den Güterverkehr eingeläutet werden und der Kupplungsvorgang, wie beim Personenverkehr, automatisch ablaufen. Die Digitale Automatische Kupplung (DAK) trägt nicht nur zu einer Zeitersparnis beim Zusammenstellen von Güterzügen bei, sondern erhöht gleichzeitig auch die Kapazität und Qualität des Güterverkehrs.

Ein europaweites Projekt, welches vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) mit 13 Millionen Euro finanziert wird, hat das Ziel Digitale Automatische Kupplungen für den Schienengüterverkehr zu erproben und zuzulassen. Das Projekt wird durchgeführt von der Deutschen Bahn und Ihrer Tochter DB Cargo, von SBB Cargo und Rail Cargo Austria sowie von den Wagenhalter Ermewa, GATX Rail Europe und VTG. An dem Projekt ist auch der CIIT-Partner OWITA beteiligt. Der Dienstleiter in den Bereichen Innovation, Technologie und Entwicklung beschäftigte sich im ersten Schritt mit der Konzeptionierung für die Energie- und Datenübertragung. Hier wurde die Leistungsfähigkeit der DAK in Bezug auf die Fähigkeit Energie und Daten zu transportieren, untersucht. Welche Kommunikationstechnologie ist am geeignetsten? Welche Rahmenbedingungen muss ein Kommunikationskanal einhalten? Wie muss die Verkabelung aussehen? Diese Fragen beantwortet das Unternehmen OWITA in diesem Großprojekt und unterstützt mit seiner Datenerhebung die Entwicklung des neuen Kupplungsmechanismus.

„In der Vorphase des Projekts haben wir theoretisch untersucht, wie die Energieleitung und der Kommunikationskanal im gesamten Zug aussehen muss. Also von der Lok bis zum Ende des Zuges, um eine ordnungsgemäße Anbindung der Wagen sicherzustellen. Mittlerweile befinden sich mehrere Typen automatischer Kupplung in der ersten Versuchserprobung“, sagt OWITA Projektmitarbeiter Sebastian Gerke. OWITA unterstützt dabei in jeder Phase des Projektes. Ab dem Sommer 2021 soll dann ein gesamter Zug mit Digitalen Automatischen Kupplungen ausgerüstet und in der Praxis erprobt werden.

OWITA-Projektleiter Roland Heß zeigt sich begeistert: „Wir freuen uns, bei diesem europaweit wichtigen Projekt zu unterstützen und unsere Expertise einbringen zu können. Wir sind uns sicher, dass wir mit diesem System mehr Agilität für den Schienengüterverkehr bewirken werden.“

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